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Alle Hölzer des im Sommer 2023 ausgegrabene Schiffswracks von 1715 wurden detailgenau vermessen, dokumentiert und katalogisiert.

Schiffswrack von 1715 dreidimensional dokumentiert

Alle Hölzer des im Sommer 2023 ausgegrabene Schiffswracks von 1715 wurden detailgenau vermessen, dokumentiert und katalogisiert.

Trident Archäologie wurde im Frühjahr 2023 mit der Ausgrabung und Bergung des Schiffswracks Mönchgut Fpl. 46 beauftragt, um eine Beeinträchtigung oder sogar Zerstörung des Schiffswracks durch den geplanten Bau einer Pipeline zu verhindern. 

Das Schiffswrack ist Teil der schwedischen Schiffssperre von 1715, welche die Zufahrt zum Greifswalder Bodden erschweren und damit die Stadt Stralsund vor einer herannahenden dänischen Flotte schützen sollte. Hierzu versenkten die Schweden etwa 20 Schiffe in einer langen Reihe quer zum damaligen Fahrwasser auf dem Grund der nur wenige Meter tiefen Ostsee. Aufgrund der Vielzahl an archäologischen Befunden in diesem Gebiet war eine Umgehung des Bodendenkmals leider nicht möglich, daher war als einzig mögliche Schutzmaßnahme die Bergung des Wrack erforderlich.

Im Sommer 2023 haben wir in einer mehrwöchigen Kampagne das Schiff freigelegt, dokumentiert und geborgen. Alle einzelnen Schiffsteile wurden in zwei temporär aufgestellten Wasserbecken zwischengelagert und im November und Dezember 2023 genauer untersucht, vermessen und dokumentiert.

Die Arbeiten wurden erschwert durch einen frühen und ungewöhnlich harschen Wintereinbruch mit großer Kälte, wodurch sich sogar Eis auf den Wasserbecken gebildet hatte. Es war daher eine harte und anstrengende Arbeit für das Team, unter diesen Bedingungen die Hölzer zu reinigen und für die 3D-Dokumentation mit Strukturlichtscannern vorzubereiten.

Das Ergebnis dieser Mühen kann sich jedoch sehen lassen: Nicht nur gibt es jetzt ein digitales dreidimensionales Abbild des gesamten Schiffswracks, sondern auch einen Katalog aller Holzteile, wobei jedes einzelne Element mit einer genauen Beschreibung beispielsweise der Holznägel und -bohrungen, aller erkennbaren Werkzeugspuren und der Textur der Oberfläche versehen ist.

Als letzte Phase des Projekts werden wir im kommenden Sommer in die Greifswalder Bucht zurückkehren, um alle Schiffshölzer zurück auf den Meeresboden zu transportieren, wo sie in einem sicheren Unterwasserdepot dauerhaft geschützt tief im Sediment eingelagert werden sollen.


Reinigen der Schiffs Hölzer unter erschwerten Bedingungen

Reinigen der Schiffs Hölzer unter erschwerten Bedingungen
 
3D-Dokumentation mit dem Strukturlichtscanner


3D-Dokumentation mit dem Strukturlichtscanner

 

Beschreibung eines Spants in Rhino 3D


Beschreibung eines Spants in Rhino 3D

 

Umzeichnung der Aufsicht auf das 3D Modell des Schiffswracks

Umzeichnung der Aufsicht auf das 3D Modell des Schiffswracks